veröffentlicht am 7. April 2019

Honig gab es nicht zum Frühstück als wir uns am Sonntag, dem 7. April nach der Messe um 10.30 Uhr im Philipp-Neri-Saal trafen. Dafür standen Aufschnitt und Käse, Marmelade und Nutella, gekochte Eier, mehrere Aufstriche, Paprika, Gurken und Tomaten zusammen mit frischem Brot zum Verzehr auf den Tischen bereit und auch der Kaffee duftete einladend. Und nach einem Danklied zum guten Morgen hieß es, sich Zeit zu gönnen, um in Ruhe gemeinsam zu frühstücken.

So gestärkt konnten wir uns dann dem zweiten Teil widmen – einem Vortrag zum Thema Bienen und Honig. Petra und Burkhard Mittmann hatten sich bereit erklärt, uns Bienen und Honigproduktion näher zu beschreiben, sind beide doch seit Jahren als Imker tätig. Zunächst stellten sie uns die Bienen (Königin, Arbeitsbiene und Drohn) und ihre Anatomie vor, bevor sie uns anschließend zu ihrem Bienenstand „mitnahmen“ und uns die „Beuten“ (Bienenkästen) mit Rähmchen und Mittelwänden sowie die Aufgaben der Bienen und das Einsammeln von Blütennektar genauer erklärten.
Auf ihren Sammelflügen besuchen Honigbienen verschiedene Pflanzen und saugen dabei Nektar und Honigtau mit ihren Saugrüsseln auf. Während ein Teil direkt als Nahrung verbraucht wird, speichert die Biene den Rest in ihrer Honigblase, einer Art Zwischenmagen und gibt ihn im Bienenstock an die Arbeiterbienen weiter, die ihn in die Wabenzellen befördern. Dabei reichert sich der Nektar mit Enzymen, Eiweißen, Säuren und anderen Stoffen an. Zusätzlich wird dem Zuckergemisch während dieses Prozesses ständig Wasser entzogen, so dass der Honigsaft eindickt. Durch Fächeln mit ihren Flügeln unterstützen die Bienen die Trocknung des Honigs, bis die Waben letztlich mit einer Wachsschicht verschlossen werden. Wenn schließlich der Wassergehalt bei etwas unter 20 % liegt (laut Deutschem Imkerbund sind 18% der obere Grenzwert), ist die Zeit des Imkers gekommen, er kann mit einer entsprechenden Gabel den Wachsdeckel entfernen und die Waben in die Schleudermaschine geben. Durch schnelles Drehen entstehen Fliehkräfte, die den Honig aus den Waben pressen, sodass er gesammelt und weiterberarbeitet werden (ständiges Rühren) und schließlich in Gläser abgefüllt werden kann.

Was sich so einfach liest, ist mit einer Menge an Arbeit verbunden. Petra und Burkhard erzählten von vielerlei Dingen, die zu tun sind: angefangen bei der Säuberung und Vorbereitung der Waben, der Beseitigung von Wachsresten und der Beschriftung der Gläser,  weiter zur der Markierung der Königin, einer regelmäßigen Überprüfung der Bienenvölker und des Bienenstandes, Milbenbekämpfung, Futterbereitstellung nach der Honigernte und, und und.

Gespannt waren wir dann auf den Honig, den Petra und Burkhard aus ihrem Bestand mitgebracht hatten. Gezielt ließen sie uns die Frühtracht (Frühlingshonig) und die Sommertracht (viel Lindenblütengeschmack) probieren. Viel bewusster als das beim Frühstücken geschehen wäre, konnten wir die deutlichen Unterschiede schmecken und unsere Vorlieben erkennen. Zum guten Schluss teilte Burkhard an die Teilnehmer noch ein Gläschen seines „Bärenfangs“ aus, ein guter Tropfen bei Halsschmerzen und sonstigen Beschwerden.

Wir sagen Petra und Burkhard ganz herzlich „Dankeschön“ für den informativen und kurzweiligen Vortrag und die leckeren Kostproben.

Weitersagen: