Chronik

Immer länger wurden die Berichte über KAB – Aktivitäten im Bürgerecho, nicht von ungefähr überschrieben mit einer Überschrift wie „KAB absolviert vielseitiges Programm“. So war es selbstverständlich, dass sich unsere KAB auch am diözesanweiten KAB – Werkstatttag in Lingen-Gauerbach beteiligte. Im Rahmen einer Werbeaktion gewannen wir dabei den 3. Preis für die Gründung neuer Familienkreise und Intensivierung der Altenarbeit: eine Besichtigung im Diözesanmuseum und eine Nachtwächterführung in Osnabrück, abgerundet mit einer Einkehr im Brauhaus Rampendahl.

Neben vielen Beteiligungen auf Verbandsebene kam es auch zu weiteren geselligen Veranstaltungen auf Ortsebene wie die beliebten Zwei- bis Drei-Tages-Fahrten, die unter der Regie von Paul Siegner über Jahre die Mitglieder an Mosel und den Harz, nach Erfurt und Schwerin, in den Spreewald, auf die Insel Rügen und zu anderen interessanten Zielen führten.

„Die Zeichen der Zeit erkennen“ – Die ersten zehn Jahre eines neuen Jahrhunderts

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Trotz der zahlreichen bereits bestehenden Angebote sollte in den folgenden Jahren das Programmspektrum noch einmal ausgeweitet werden. Einer der Gründe dafür lag sicherlich in einer sich verjüngenden Mitgliederstruktur. Das Bemühen um eine ständige Werbung begann Früchte zu tragen, mehr und mehr junge Mitglieder rückten in den Vorstand auf. Als Wegmarke dieser Entwicklung darf die Jahreshauptversammlung 2002 gewertet werden, bei der der Staffelstab vom bewährten Vorstands-Duo Maßbaum/Flottemesch auf Angelika Kampsen und Franz-Josef Strunk überging. Unter dem Motto „Gewachsenes bewahren – Neues wagen“ sollte in den kommenden Jahren manche neue Idee in das Jahresprogramm Eingang finden.
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Einen Wechsel sollte es zwei Jahre später auch beim Amt des Präses geben. Pastor Birkemeyer, der von Beginn seiner Tätigkeit in Hollage an auch das Amt des geistlichen Begleiters ausfüllte, verabschiedete sich in den Ruhestand! Die KAB hatte sich so sehr an Pastors Mitarbeit bei den Vorstandssitzungen, seine stets konstruktiven Ratschläge und natürlich an die vielen Gelegenheiten, bei denen Gottesdienst gehalten wurde, gewöhnt, dass sein Weggang nach 25 Jahren kaum vorstellbar erschien. Die entstandene Lücke füllte ab 2004 der neue Pfarrer Reinhard Potts, mit dem sich bereits ebenfalls gute Erinnerungen verbinden. So war nach dem Weltjugendtag die Idee entstanden, den Hollager Steinbruch wieder so herzurichten, dass dort Gottesdienste gefeiert werden konnten. In diesem Rahmen wurde 2006 von Mitgliedern der KAB ein Kreuz errichtet und ein Steinbrocken als Altar aufgestellt.

Einmal mehr gab es eine deutliche Hinwendung zu familienpolitischen Fragestellung – kein Wunder bei etlichen jungen Familien mit Kindern. Vom Kindergeld bis zur Rente tauchen bestimmte Themen nun regelmäßig auf, nicht nur vor Ort, sondern auch unter Hollager Beteiligung auf Bezirksebene. Überhaupt stellt sich die örtliche KAB zunehmend im gesamten Diözesanverband als einer der „starken“ Vereine dar, der mit Aktionen wie mit Personen die Anliegen des gesamten Verbandes trägt. Nicht von ungefähr übernahm unsere KAB die Ausrichtung eines großen Bezirksfamilientages im Juni 2000 mit dem Thema: Familie hat Vorfahrt! Vor der eindrucksvollen Kulisse des Hollager Steinbruchs wurde ein mitreißender Gottesdienst mit dem Bundespräses Clemens August Holtermann gefeiert, der manche Neuaufnahme nach sich zog. Hunderte Luftballons mit der Aufschrift „Den Sonntag feiern“ wurden in den Himmel geschickt. Zahlreiche Aktionen rund um Haselandhalle und Hollager Hof brachten den ganzen Tag über die vielen Teilnehmer in Bewegung. Für die Aktion „Hilfe für Petra“ gingen großzügige Spenden ein, 60 Typisierungen wurden vorgenommen.

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Familie hat Vorfahrt. Dieses Motto wurde in den Folgejahren durch zahlreiche Veranstaltungen in die Tat umgesetzt:

Bereits 1999 war das inzwischen zur Tradition gewordene Vater-Kind-Zeltlager gestartet. Was zunächst jährlich wiederkehrend auf „Bernhards Wiese“ auf dem Hörnschen Knapp stattfand, läuft seit einigen Jahren mit jeweils 30 – 40 Teilnehmern auch an anderen Orten im näheren Umkreis. Über jedem dieser Lager steht ein Motto – z.B. „Olympia: Dabei in sein ist alles“ oder „Brücken bauen“ – das immer ganz praktisch, aber auch im übertragenen Sinne angegangen wird.

Weitere Unternehmen der Familien sind der Kreuzweg über den Haster Berg, der seit 2001 stattfindet sowie, als echte Besonderheit, die Betriebsbesichtigungen mit Kindern. Was in der KAB sowieso Tradition hat: die Auseinandersetzung mit den Arbeitsbedingungen der Mitglieder und der Blick über den Tellerrand, wurde nach und nach zu einer echten Mitmach-Aktion. Einige der älteren Kinder haben da inzwischen einiges erlebt. Von der Zeitung über den Osnabrücker Bahnhof, Polizei und Krankenhaus, standen auch schon das Klärwerk, das Briefverteilzentrum oder die Ziegelei in Hollage auf dem Programm.

Die in Eigenregie durchgeführten KAB-Wochenenden für den Ortsverein entwickelten sich mehr und mehr zu Seminaren für Familien. In Bildungshäusern wie Freckenhorst, Worphausen oder Meschede ging es um KAB-Themen wie „Gutes Leben für alle“, um Fragen des Glaubens unter dem Motto „KAB im Anweg zum Katholikentag“ oder um die Auseinandersetzung mit Werten. Erfahrungs- und Meinungsaustausch sowie gemeinschaftliches Erleben machen diese Tage bis heute unverzichtbar.

Auch bei den Tagesfahrten setzte sich der Trend zur Familienfreundlichkeit durch. Nachdem die Älteren nicht mehr so gerne mit Übernachtungen wegfahren wollten, wurden Tagesfahrten ins Programm genommen. Papenburg, Leer mit Emssperrwerk und Schulmuseum, Dortmund und Zeche Zollverein oder die Wewelsburg mit Adlerwarte Berlebeck sind nur einige Stationen unserer Ausflüge, bei denen parallel zum Erwachsenenprogramm immer spezielle Führungen oder Aktionen für Kinder stattfinden.

Gleichzeitig nahmen aber auch die Älteren ihr Programm selbst in die Hand. In der Rente angekommen, entdeckten Senioren und Jung-Senioren, dass man ja schon früh am Tag etwas unternehmen kann. So bricht man zeitig zu mancher Fahrt, manchem Betriebsbesuch oder auch zu einem Einkehrtag auf, um am Abend nicht zu spät wieder daheim zu sein.

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Über all die Jahre blieb der Einsatz für den freien Sonntag zentrales Anliegen der KAB. Am Festumzug zur 750-Jahr-Feier der Gemeinde Hollage beteiligte sich die KAB mit einem eigenen Festwagen unter dem Motto „Sonntag muss Sonntag bleiben!“ In den Folgejahren hat unsere Unterschriftenaktion aus dem Jahr 2004 gegen Sonntagsöffnungen bei IKEA oder der Protest gegen immer neue Anlässe für Sonntagsöffnungen in der eigenen Gemeinde für kontroverse Diskussionen gesorgt.