Am Freitag, dem 5. Mai, fand traditionsgemäß wieder die KAB-Messe zum Tag der Arbeit auf Unterbezirksebene (Dekanat Nord) statt. An die 100 Mitglieder u.a. aus Bramsche, Bersenbrück, Fürstenau, Wallenhorst, Belm und Hollage hatten sich dazu im Autohaus Timmer in Bramsche versammelt, um zusammen mit Pfarrer Tobias Kotte den Gottesdienst zu feiern.
In seiner Predigt ging dieser auf die alte Geschichte einer Rettungsstation ein, die freiwillige Wachleute zum Schutz von Schiffbrüchigen errichtet hatten. Es dauerte nicht lange, dass dieser kleine Stützpunkt bald überall bekannt wurde. Viele der Erretteten und auch andere Leute aus der Umgebung waren gern bereit, die armselige Station mit Geld zu unterstützen. Die Zahl der Gönner wuchs. So konnte man sich neue Boote kaufen und neue Mannschaften schulen. Mit der Zeit gefiel den Gönnern die kleine ärmliche Hütte nicht mehr und die Station wurde ausgebaut und mit guten Möbeln ausgestattet. So wurde sie als Clubhaus zu einem beliebten Aufenthaltsort, bei dem letztendlich nur die Schiffbrüchigen („Schwarze und Orientalen“) störten. Es kam zu Überlegungen, den Rettungsdienst einzustellen. Mitgliedern, die sich darüber aufregten wurde daraufhin empfohlen, doch eine neue Rettungsstation zu bauen. Und das taten sie auch. Sie fingen ganz von vorne an mit einer kleinen erbärmlichen Hütte. Ihr guter Ruf aber verbreitete sich sehr schnell. Es gab neue Gönner, und es entstand ein neues Clubhaus – usw. usw…
Wenn man heute diese Küste besucht, findet man längs der Uferstraße eine beträchtliche Reihe exklusiver Clubs. Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis; nur – die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken!
Ausgehend von dieser Geschichte stellte auch Pfarrer Kotte die Frage, was denn unsere Kirchen heute sind: Clubhäuser oder Rettungsstationen für Verlorene? Dabei stellte er die Wichtigkeit der KAB heraus, sich einzumischen in Politik, Kirche und Gesellschaft und sich weiterhin für eine menschenwürdige Gesellschaft und Arbeitswelt einzusetzen.
Passend dazu verlas Rainer Etmann-Bartke als Unterbezirkssprecher im Anschluss an die hl. Messe den KAB-Aufruf zum 1. Mai.
Mit einem Dank an Familie Timmer für das Bereitstellen der Räumlichkeiten und einem geselligen Beisammensein klang das Treffen bei Würstchen und Kaltgetränken aus.