veröffentlicht am 7. Februar 2025

Ende Januar gab es nach einigen Jahren wieder einmal gut bekannten Besuch im Gasthaus Barlag: Erna Schabiewsky war zu Gast – und wurde von einem vollen Saal erwartet. „Alles auf Anfang“ hieß das aktuelle Programm, mit dem die gelernte Gemeindereferentin Ulrike Böhmer am Freitag, d. 31. Januar in Hollage auftrat. Schon bei ihrem Einzug und Aufgang zur Bühne war die gute Stimmung des Publikums zu spüren, trug die Kabarettistin doch nicht nur ihr charakteristisches rotes Kostüm samt Hut und Handtasche, sondern auch ihr Herz auf der Zunge und am rechten Fleck – Mimik und Gestik taten ihr Übriges.

Auf humorvolle Art und Weise plauderte Erna Schabiewsky dann in waschechter Ruhrpott-Manier aus dem kirchlichen Nähkästchen – als rechte UND linke Hand des Pastors (auch wenn dieser im Laufe der Jahre irgendwie abhanden gekommen war) weiß sie schließlich über alles bestens Bescheid. So konnte sie uns beispielsweise von der neu gegründeten kfd-Gruppe „ü85“ berichten. Deren Programm konnte sich wirklich sehen lassen: vom Sitzyoga bis zum Quantenphysik-Vortrag war alles dabei. Und dank Opa Püschel durfte man sich an allen Abenden auch auf musikalische Einlagen freuen.

Doch die kirchliche Welt ist nicht immer so rosig und auch in Ernas Umfeld zeigen die rückläufigen Gemeindezahlen und Sparmaßnahmen ihre Auswirkungen. So zum Beispiel im sauerländischen Schnöttentrop, wo bekanntermaßen Ernas Schwägerin Gerda als Küsterin „Hausherrin“ des Schnöttentroper Doms ist. Als dieser durch die Bistumsleitung geschlossen werden sollte, gingen die Frauen der Gemeinde (nach erstem Zaudern) als „Kirchenbankkleberinnen“ auf die Barrikaden! Und das so effektiv, dass sich bald auch die Männer und Kinder in der Kirche versammelten. Und schlussendlich rückten sogar die Männer der Freiwilligen Feuerwehr an – aber das hatte nur indirekt mit der Kirchenschließung zu tun …

Neben Schwägerin Gerda bekamen wie immer auch andere Verwandte und Bekannte Raum in Ernas Programm. So etwa ihr Enkelsohn Mads-Kevin, der als Jugendlicher mittlerweile ein Alter hat, wo man mal über ein gewisses Thema sprechen muss … die Firmung natürlich, was habt ihr denn gedacht?! Ganz unproblematisch gestaltete sich der Weg dorthin jedoch nicht und insbesondere über die „ökenemenische“ Einheit in Fragen der Sexualmoral war Erna doch sehr erstaunt.

Zum Ende ihres Programms schlug sie ernsthaftere Töne an. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als Erna – ausgehend von einem durch und durch chaotischen Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel – darüber referierte, dass Jesus andere Wege als erwartet gegangen sei: mit Zöllnern und Sünderinnen zu Tisch gesessen, mit Prostituierten und sogar Reichen gesprochen habe usw.

Jesus hat niemanden ausgegrenzt. Er hatte keine Vorurteile und stand ganz und gar für Nächstenliebe und Toleranz ein. Passende Worte in diesen Zeiten – und auch passend zum Plakat, das programmatisch neben der Bühne hing: Unser Kreuz hat keine Haken!

Wir danken Ulrike Böhmer alias Erna Schabiewsky von ganzem Herzen für diesen so unterhaltsamen Abend, der unser aller Lachmuskeln strapazierte, und freuen uns schon, wenn sie wieder einmal den Weg aus dem Ruhrpott nach Hollage findet.

Weitersagen: