veröffentlicht am 11. November 2025
  • „Gerecht FAIR teilen“

Zehn Jahre nach der Enzyklika „Laudato Si“ setzt die KAB mit dem Beschluss „Gerecht FAIR teilen“ ein deutliches Zeichen für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.
Der am 8./9. November 2025 tagende Bundesausschuss fasste den Rahmenbeschluss mit dem Ziel die sozial-ökologische Transformation aktiv mitzugestalten – auf Basis der katholischen Soziallehre und im Bewusstsein der globalen Verantwortung. Mit Leben soll der Beschluss bereits in den nächsten Monaten durch Aktionen, Kampagnen und Bildungsarbeit gefüllt werden.
„Es sollte längst klar sein, dass Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nicht getrennt voneinander betrachtet werden können“, so Dr. Timo Freudenberger vom Bundesvorstand der KAB. „Leider zeigen politische Entscheidungen der letzten Jahre, vor allem aber aktuelle Weichenstellungen der schwarz-roten Koalition, dass wir uns eher von dieser Erkenntnis entfernen. Wir wollen dagegenhalten – mit Aktionen und Kampagnen, die auf Gerechtigkeit, Solidarität und Nachhaltigkeit beruhen.“ Aktuelle Analysen zeigen, wie dringend dieser Einsatz ist: Der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz warnte anlässlich des kürzlich erschienen Ungleichheitsbericht (G20 Extraordinary Committee of Independent Experts on Global Inequality) vor einem „globalen Notstand durch Ungleichheit“ und fordert entschlossene Maßnahmen gegen die wachsende soziale Spaltung.
Der Beschluss „Gerecht FAIR teilen“ greift diese Warnung auf und formuliert konkrete Ansatzpunkte aus Verbandsperspektive. Die zentralen Handlungsfelder, die als Grundlage für Diskussion, politische Arbeit und gesellschaftliches Engagement dienen sollen: Lebensstile sollen nachhaltig ausgerichtet, solidarische Wirtschaftsmodelle gestärkt, Mitbestimmung gefördert und soziale Sicherungssysteme zukunftsfähig gestaltet werden. Dabei soll auch der Einsatz von sogenannter KI hinsichtlich des Gemeinwohles und der Fokussierung auf den Menschen und seiner Würde betrachtet werden. Ziel ist ein verantwortungsvolles Handeln, das Gerechtigkeit, Solidarität und Nachhaltigkeit vereint. Der Verband bekräftigte seine Verpflichtung, soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung zusammenzudenken und setzte ein deutliches Signal: Für eine gerechtere Welt braucht es Haltung, Solidarität und den Mut zur Veränderung.

 

  • Unternehmen müssen Verantwortung für Menschenrechte übernehmen!

Die KAB forderte des Weiteren von der Bundesregierung, sich auf europäischer Ebene für ein starkes Lieferkettengesetz einzusetzen und dessen Umsetzung in Deutschland konsequent zu kontrollieren.
„Grundsätzlich ist klar: Unternehmen tragen Verantwortung zur Sicherung der Menschenrechte entlang ihrer gesamten Handelsbeziehungen“, betonte Sarah Prenger, Bundesvorsitzende der KAB. Diese Verantwortung sei kein Ersatz staatlicher Aufgaben und keine unnütze Bürokratie – im Gegenteil: Klare gesetzliche Regeln erleichtern es Unternehmen, ihrer Pflicht nachzukommen

  • 1 Cent für Menschlichkeit

Ebenfalls sprach sich die KAB beim Bundesausschuss auch für die Einführung einer sogenannten Sozialmaut aus. Die KAB unterstützt damit die Forderungen des Vereins „Sozialmaut“ sowie der Gewerkschaft ver.di und des DGB, dass Transportunternehmen für jeden gefahrenen LKW-Kilometer einen Cent zusätzlich zahlen. Dieses Geld soll in kostenlose Sanitäranlagen, Trinkwasserversorgung, Sozialräume, günstige Mahlzeiten und medizinische Hilfe an Raststätten fließen. Viele Fahrer:innen leben monatelang in ihren LKWs – oft ohne soziale Absicherung oder Zugang zu elementaren Dingen wie Wasser und Hygiene. Die Sozialmaut soll das ändern.
„Wer unser Land versorgt, sollte an Raststätten nicht vergessen werden. Menschenwürde endet nicht am Parkplatz. Die Sozialmaut ist ein kleiner Beitrag, der aber einen wichtigen Schritt hin zu fairen Arbeitsbedingungen darstellt,“ betonte Oliver Bühl, Bundesvorstand der KAB.
Unabhängig von diesem Beschluss engagieren sich KAB-Diözesanverbände seit Jahren mit regionalen Aktionen wie „Nikolaus im Fahrerhaus“, um LKW-Fahrer:innen direkt vor Ort zu unterstützen. (Auch wir von der KAB Hollage sind in diesem Jahr am 7. Dezember mit dabei).
Für uns als KAB ist klar: Wo gearbeitet wird, muss auch Menschenwürde gelten – auf den Straßen ebenso wie in den Betrieben.

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