… aber das Fleisch war leider doch ganz schön schwach. So die Bilanz der letzten sieben Tage.
„Fleisch“ ist dabei schon ein ganz gutes Stichwort, der Lichtblick in meiner Woche – immerhin hat wenigstens der Verzicht darauf wieder gut geklappt. Hier bestand die Schwierigkeit eher darin, dass ich zum Teil schon vor der Fastenzeit daran denken musste, mich zu Tagesveranstaltungen in der Fastenzeit als vegetarischer Esser anzumelden. Zwei solcher Veranstaltungen fanden in der vergangenen Woche statt. Bei der einen hatte ich mich rechtzeitig an mein Vegetarier-Dasein erinnert, bei der anderen habe ich am Tag vorher noch schnell „umgebucht“. Als ich allerdings das gut aussehende Cordon Bleu auf den Tellern der anderen gesehen habe … puh, da fiel mir der Fleischverzicht zum ersten Mal doch etwas schwer. Dass es aber auch ausgerechnet an dem Tag etwas so Gutes geben musste!
Im Allgemeinen ist der Verzicht auf Fleisch (zumindest für eine beschränkte Zeit) aber nichts, was mir große Probleme bereitet, sodass die Wochen der Fastenzeit immer eine gute Möglichkeit sind, den Fleischkonsum zu pausieren. In dieser Zeit fällt mir bewusster auf, wie selbstverständlich ich sonst „nebenbei“ Fleisch in meine Mahlzeiten integriere, und ich achte auch nach der Fastenzeit stärker darauf, wann ich es esse.
Ein deutlich größeres Opfer stellt der zeitweise Verzicht auf mein Handy dar. Ich hatte in der letzten Woche ja geschrieben, dass ich meine vagen und schwammigen Fastenvorsätze in konkrete Vorhaben wandeln wollte. Nachdem ich festgestellt hatte, dass der Verzicht aufs Fernsehen eine gesteigerte Handynutzung mit sich brachte – womit der Sinn des Verzichts wieder zunichte gemacht wurde – war also klar, dass ich an dieser Stelle ansetzen sollte. Ich habe also beschlossen, mein Bett zu einer handyfreien Zone zu erklären. Oft habe ich abends vor dem Einschlafen noch etwas gespielt oder im Internet gesurft oder morgens im Bett liegend die neuesten Artikel der NOZ gelesen etc. Die Umsetzung … na ja, sagen wir so: Es ist gut, dass die Fastenzeit noch einige Wochen geht. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir derart schwer fällt, auf mein Handy zu verzichten. Morgens klappt es meistens ganz gut, aber abends lag ich so oft da und musste doch noch schnell etwas nachgucken, das mir gerade durch den Kopf ging, eben noch eine Nachricht schreiben und so weiter und so fort – und schon war das Handy wieder in der Hand und der gute Vorsatz nur noch eine mahnende Stimme im Hinterkopf. Da habe ich wohl noch einen Weg vor mir. Aber, wie gesagt, ich habe ja auch noch 30 Tage Zeit, zu lernen.
Julia