veröffentlicht am 13. März 2016

Am Sonntag, dem 13. März, waren wir Ausrichter des Josefsempfangs, der jährlich vom KAB-Bezirk Osnabrück durchgeführt wird.

Die Veranstaltung begann mit der Feier der hl. Messe in unserer Pfarrkirche St. Josef, zu der sich Bannerabordnungen der einzelnen Ortsverbände eingefunden hatten. Bezirkspräses Harald Niermann ging in seiner Predigt zunächst auf den Passionssonntag ein und stellte heraus, was Passion bedeutet: leiden, sich aufopfern, aber auch Leidenschaft – mit Leidenschaft für etwas einstehen, egal wer es ist, wo es ist, wann es ist. Die KAB habe es sich auf die Fahne geschrieben, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Es sei wichtig, dass jede/jeder vor Ort schaue, um soziale Ungerechtigkeiten aufzudecken und Bedürftigen zu helfen. „Vergiss die Armen nicht!“ – dieses Wort des emeritierten Erzbischofs von São Paolo, Kardinal Claudio Hummes, an Franziskus bei dessen Wahl gelte nicht nur dem Papst, sondern uns allen.
Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle Maria Hartelt und dem Chor „Cantarem“, die dem Gottesdienst einen feierlichen Rahmen verliehen.

Danach konnte Christoph Pelke als Bezirksvorsitzender über 70 KAB-Mitglieder und Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft im Philipp-Neri-Saal begrüßen. Musikalisch unterstützt durch den neuen KAB-Sekretär, Frederick Heidenreich, stimmte er mit einem Poetry-Slam in die KAB-Thematik „Nachhaltig leben und arbeiten“ ein. Diesen Faden nahm Hubert Wellmann von der Bezirksleitung auf und hielt Rückschau auf die Arbeit und die Aktionen des letzten Jahres, bevor Michael Lagemann die „Haltestellen-Aktion“ zum aktuellen Jahresthema „Gut Wirtschaften“ aufgriff. Stellvertretend für die Auseinandersetzung der KAB-Mitglieder auf Ortsebene wurden einige Forderungen, die im Rahmen der Haltestellen entwickelt worden sind, vorgetragen: Den freien Sonntag schützen, fairer Handel, Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, Mindestlohn, Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen, Umsetzung der Klimabeschlüsse. Einen kurzen Überblick über das Freihandelsabkommen mit den USA, TTIP, gab Klaus Mendrina und legte dar, warum die KAB gegen dieses Abkommen ist. Clemens Lammerskitten MdL, Christian Calderone MdL, Burkhard Jasper MdL und Alfred Lindner, stellvertretender Bürgermeister von Wallenhorst, erläuterten, wie die Politik zu den Forderungen der KAB steht, wo es Schnittmengen (Sonntagsschutz), aber auch unterschiedliche Sichtweisen (TTIP) gibt und welche Forderungen schon gemeinsam umgesetzt wurden. Wir freuen uns, dass so viele CDU-Politiker der Einladung gefolgt sind und bedauern, dass Vertreter anderer Parteien an diesem Termin verhindert waren.

Ausblickend beschrieb Chr. Pelke, dass es der KAB für dieses Jahr ums „Anhalten“ geht, „damit alle zu Atem kommen“. Gemeinsam soll sich Zeit genommen werden, um auf die Wurzeln zu schauen, wofür wir als KAB stehen und wie wir die Zukunft gestalten wollen.

Da mit Andreas Luttmer-Bensmann auch der KAB-Bundesvorsitzende anwesend war, erhielt er das Schlusswort. In seinem leidenschaftlichen Statement betonte er, wie wichtig es sei, dass die KAB an den beschriebenen Themen weiterarbeitet. Wir sind die Stimme, die kritische Fragen stellt. Fragen, die wichtig sind, um sich mit Werten in dieser Gesellschaft überhaupt noch auseinanderzusetzen. Konkret warnte er davor, die Flüchtlingssituation auszunutzen, um den Mindestlohn auszuhebeln und weitere Ausnahmen einzuführen. Den Politkern rief A. Luttmer-Bensmann ins Gewissen, sich nicht von der Wirtschaft und von dem Wahn nach immer mehr Wachstum bestimmen zu lassen, sondern den Menschen und soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund aller Entscheidungen zu stellen.

Es war eine gelungene Veranstaltung.

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