veröffentlicht am 8. November 2015

„Da kannste nich für meckern…“ – so oder so ähnlich lautete das abschließende Fazit unseres Paarwochenendes, das wir vom 6.-8. November im DJH Resort Neuharlingersiel durchgeführt haben. 10 Paare hatten sich angemeldet, um bei Nordseeluft zur Ruhe zu kommen, auf- und durchzuatmen und sich darüber auszutauschen, was in Partnerschaft und Ehe trägt und hält. Mit einem leckeren Abendbuffet am Freitag um 18.15 Uhr begann die gemeinsame Zeit, bevor es in einer ersten Einheit um das Aufatmen ging. Ein Gläschen Sekt zur Begrüßung, ein meditativer Text über Entschleunigung von Andrea Schwarz, Einzelbesinnung darüber, was einem im Alltag den Atem raubt, wer oder was Atem gibt und ein anschließender Austausch darüber in der Kleingruppe waren Inhalte des Freitag, bevor der Abend in gemütlicher Runde an der Theke bzw. im Kaminraum ausklang.

Nach einem reichhaltigen Frühstück beschäftigten wir uns am frühen Samstagvormittag zunächst mit dem Atmen, führte uns doch R. Schwegmann nach kurzer Theorieeinheit in einige Techniken des Yogas ein und machte mit uns Atemübungen („denkt an den Löwen und das richtige Ausatmen!“). Das Bistumsmotto „Zu Atem kommen, aufatmen“ meint aber mehr als „nur“ Pause zu machen, sondern ist in einem ganzheitlichen Sinn zu verstehen – etwa: „zu sich selbst kommen“, „zu dem kommen, was mich als Geschöpf Gottes ausmacht und leben lässt“. So waren die Teilnehmer im Anschluss eingeladen, sich aus einer Fülle von Postkarten diejenige auszusuchen, die zu einem passte, sein Wesen ausmachte, die Seele traf und davon den anderen zu erzählen.

Dann fuhren wir nach Schillig, wo uns Pfarrer Lars Bratke in der Kirche am Meer, in der uns „der Himmel gleichsam in den Schoß fiel“, begrüßte und mit uns die hl. Messe feierte. Ausgehend vom Evangelium vom Haus auf dem Felsen nahm er in seiner Predigt die Elemente vor seiner Kirchentür (Sand, Wasser, Wind), aber auch den ostfriesischen Backstein auf und machte deutlich, wie wichtig ein gutes Fundament nicht nur für ein Haus, sondern auch für die Ehe und Partnerschaft ist. Danach sprach Pfarrer Bratke uns den Segen Gottes zu, indem er jedes Ehepaar einzeln und mit einem individuellen Segensgebet segnete. Ein ganz intensiver und besonderer Moment; alle waren sehr bewegt und angerührt. Im Anschluss an den Gottesdienst erhielten wir noch eine Kirchenführung (die neue moderne Kirche St. Marien ist erst 2012 eingeweiht worden). Ganz angefüllt von der eindrucksvollen Art von Pfarrer Bratke und der Messfeier (ein Höhepunkt unserer geistlichen Tage) machten wir uns auf den Rückweg nach Neuharlingersiel, wo es Mittagessen und anschließend Zeit zur freien Verfügung gab. Nach dem Kaffee ging es in einer nächsten Arbeitseinheit um Fragen nach Partnerschaft und Ehe, was wichtig ist und trägt. Diese Fragen wurden intensiv und persönlich in geschlechtergetrennten Kleingruppen besprochen. Es hat uns nicht erstaunt, dass die im anschließenden Plenum vorgestellten Partnerschaftshäuser von Männern und Frauen doch sehr ähnlich waren und dieselben Wertvorstellungen und Merkmale enthielten.

Auch an diesem Abend trafen wir uns zum Klönen wieder am Feuer, bevor es Zeit war, ins Bett zu gehen oder den „Dachboden aufzuräumen“ (nur für Insider). Gut gestärkt trafen wir uns am Sonntagvormittag zum letzten Mal im Tagungsraum, um anhand ausgewählter Fragen über die Beziehung zum Partner und das gemeinsame Eheleben nachzudenken. Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann ans Wasser, zum Hafen, in die Natur… und man hatte Zeit, sich mit dem Ehepartner auszutauschen. Intensive und stärkende eineinhalb Stunden. Resümierend kann man festhalten: Es war ein absolut gelungenes Wochenende – angefangen bei der Unterkunft, über die inhaltlichen Einheiten bis zur Messe mit Einzelsegnung. Es wird sicher vielen noch lange in sehr guter Erinnerung bleiben. Herzlichen Dank für die Vorbereitung und Gestaltung!

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