Chronik

Weitere Aktionen etablierten sich in den Siebzigern als „Dauerbrenner“ im KAB-Programm:

Schon 1974 wurden zum ersten Mal Minibrote zugunsten der internationalen Solidarität des Verbandes verkauft. Seitdem werden jedes Jahr im Herbst etliche Hundert dieser Minibrote mit anhaltendem Erfolg zugunsten des Weltnotwerkes angeboten.

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Seit 1979 gibt es am Vorabend des 1. Mai eine Messfeier in einem Betrieb in Hollage, oft ergänzt durch eine Betriebsführung. In den ersten Jahren fand dieser Gottesdienst zum Tag der Arbeit in der Bushalle der Firma Hörnschemeyer statt, später auch bei Firmen wie Pumpen Bartsch, Kolde, Ziegelei Hebrok, Purplan oder Baustoffe Tegeler, um nur einige zu nennen.

Einen großen Schritt in ihrer Entwicklung machte die Hollager KAB 1977. Im Zuge einer Großwerbung mit Hausbesuchen eines Werbetrupps wurden auf einen Schlag 23 Ehepaare aufgenommen. Die Mitgliedszahl stieg auf stolze 128 Mitglieder, jetzt gezählt als Frauen und Männer.

1978 erfolgte ein weiterer personeller Wechsel in der Leitung unserer KAB: Nach dem Tod von „Gründervater“ Präses Hermann Lögers übernahm der neue Pfarrer der Gemeinde, Antonius Birkemeyer, dieses Amt.

Darf der Mensch alles was er kann? – Die 80er Jahre

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Werbung blieb ein Daueranliegen. Mit Werbebriefen und durch Hausbesuche („Klinken putzen“) wurden Gemeindemitglieder und Neuzugezogene auf Themen und Veranstaltungen der KAB aufmerksam gemacht und für eine Mitgliedschaft geworben. Darüber hinaus beteiligten sich einige unserer KAB-Mitglieder auch an Werbeaktionen des Bezirksverbandes im Osnabrücker Umland, im Emsland und in Bremen. In Erinnerung der Mitwirkenden (u.a. Willi Strunk, Heinrich Hawighorst, Franz Schwegmann) blieb – als Anekdote am Rande – , dass eine Werbung in Bad Iburg nach Regenwetter nicht möglich ist, weil man mit dreckigen Schuhen in die Häuser kommen würde. Die Gründung des KAB-Vereins in Bersenbrück dagegen dürfen sich die Werber auf ihre Fahne schreiben.

Als Höhepunkt in den achtziger Jahre gilt der Diözesantag, zu dem unsere KAB anlässlich ihres 25jährigen Bestehens nach Hollage eingeladen hatte. Nachdem man bereits zu Beginn des Jahres 1986 bei einer großen Jubiläumsveranstaltung 28 Mitglieder für eine ebenso lange Mitgliedschaft geehrt hatte, versammelten sich am 12. April die Delegierten zur alle vier Jahre stattfindenden Diözesanversammlung. Unter dem Leitwort „Unsere Verantwortung für die Schöpfung“ wurde in Arbeitskreisen zu Fragen von Gentechnik, Umwelt und Dritte Welt diskutiert. Den abendlichen Festakt eröffnete eine Messfeier mit Bischof Wittler. In der Aula der Grundschule hielt der ehemalige Diözesanvorsitzende Heinrich Franke, seit 1984 Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, den Festvortrag zum Thema „Arbeitslosigkeit und Beschäftigungspolitik – jeder Teilerfolg ist wichtig“.

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Zur eigentlichen Delegiertenversammlung am Sonntag lagen 17 Anträge vor. Nachdem zu Jahresbeginn die Bundesregierung endlich der Forderung der KAB nach der „Anerkennung von Kindererziehungszeiten im Rentenrecht“ nachgekommen war, forderten eine Reihe der Anträge umgehend die Ausweitung der Neuregelung auf alle Mütter (nicht nur für die nach 1921 geborenen). Ein anderer Antrag forderte den Gesetzgeber auf, auch weiterhin den Schutz des arbeitsfreien Sonntags zu gewährleisten. Diese Forderung fand sich drei Jahre später in der bundesweit angelegten Kampagne der KAB „Sonntag muss Sonntag bleiben!“ wieder, an der sich auch die Hollager KAB mit hunderten von Autoaufklebern und  Postkarten beteiligte.

Zum Abschluss des Diözesantages, an dem Delegierte aus ganz Norddeutschland teilgenommen hatten, wurde Fritz Brickwedde, heute Präsident der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, zum neuen Diözesanvorsitzenden gewählt.

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Die Bildungsveranstaltungen der achtziger Jahre waren bestimmt von einer zunehmend skeptischen Haltung gegenüber einem Glauben an grenzenloses Wachstum. Nach den beiden Ölkrisen einige Jahre zuvor und der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung hatte ein Umdenken in der Bevölkerung eingesetzt, was zur Auseinandersetzung mit ökologischen wie sozialen Fragen unter neuen Vorzeichen geführt hat. Zwar war der demographische Wandel noch kein Tagesthema und 1984 beschwor der damalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm die Deutschen mit der Formel „Die Renten sind sicher!“, doch in der KAB wurde bereits unter dem Thema „Wie rissig ist das soziale Netz?“ heftig diskutiert.

Der Zeit voraus war allerdings die Beschäftigung mit Themen wie Umweltschutz und Ökologie. Die Partei der Grünen war gerade erst gegründet und Menschen, die sich für Umweltfragen einsetzten, wurden von vielen Seiten eher belächelt als ernst genommen. So verwundert es heute nicht, wenn sich in den alten Protokollen die Klage des Vorsitzenden findet, dass sich allzu wenige Mitglieder für derlei Fragen interessierten und die Veranstaltungen nur spärlich besucht waren.