Aufstehen gegen Ausgrenzung und rechtsextreme Parteien – das ist auch uns in der KAB wichtig und so war es selbstverständlich, dass wir bei der Demo gegen Faschismus am 27. Januar im Osnabrücker Schlosspark Flagge zeigten – wenige Tage nur nach dem Gedenktag des KAB-Widerstandskämpfers Nikolaus Groß, der am 23.1.1945 von den Nazis in Berlin-Plötzensee hingerichtet worden. Schon früh hatte N. Groß vor der Menschenverachtung des Nationalsozialismus gewarnt und sich deutlich gegen deren Politik ausgesprochen.
Die politischen Analysen von Groß in der Westdeutschen Arbeiterzeitung (WAZ) von damals treffen in vielem auch heute auf Parteien und Strömungen wie die AfD zu. Zeichen der Zeit ist es, dass wir uns heute, ebenso wie Nikolaus Groß damals, gegen rechte Agitation engagieren und öffentlich einstehen müssen für die Demokratie. Den politischen Diskurs und mit welchen Begriffen er geführt wird, dürfen wir uns nicht von den Rechten diktieren lassen! Völkisches Denken, wie es die AfD propagiert, will Menschen in verschiedene Rassen und Klassen teilen. Letztendlich spricht sie damit Menschen ihre Menschenwürde ab. Dem haben wir als Christen entschieden entgegenzutreten. Christentum ist mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit nicht vereinbar.
Wer Menschenwürde und Demokratie behalten will, muss dieses auch leben, sich dafür
einsetzen, wählen gehen, sich informieren – und zur Not eben, auf der Straße dafür eintreten.
Wie passend, dass die Kirchengemeinde St. Barbara in Mülheim-Dümpten am Abend des 23. Januar in ihrer Kirche noch einmal das Nikolaus Groß-Musical aufgeführt hat. Mit 30 Frauen und Männern sind wir nach der Demo ins Ruhrgebiet gefahren, um uns noch einmal in die Zeit und das Leben des seligen Bergmannes, Gewerkschaftssekretärs, Journalisten, Familienvaters, KAB-Sekretärs und Widerstandskämpfers hineinnehmen zu lassen – ein Gottesdienst der anderen Art. Vielen von uns ist dabei noch einmal erschreckend deutlich geworden, wie sehr sich die damaligen geschichtlichen Ereignisse heute zu wiederholen scheinen und wie wichtig es ist, heute deutlich Stellung zu beziehen. Nie wieder – ist jetzt!