veröffentlicht am 12. September 2020

Unter dem Stichwort „Kirche der Beteiligung“ geht es im Bistum Osnabrück darum, ausgehend vom Evangelium, eine lebensraumorientierte Pastoral zu fördern. Kirche der Beteiligung – das ist ein Weg, eine Bewegung, ein Prozess, in den viele Menschen, Gremien, Verbände einbezogen werden im Sinne einer pastoralen Verantwortung aller. Alle sind eingeladen, Kirche an den vielfältigen Orten weiterzuentwickeln, statt Bestehendes nur zu konservieren.

Bei einem Gesprächsabend am Montag, d. 7. September (eigentlich unsere Pfarrfestwoche) brachte uns Katharina Abeln, Vorsitzende des Katholikenrates, diese Gedanken näher und beschrieb die Leitplanken für die Beratungsprozesse in den Gemeinden, verschiedenen Teams und Gremien. Besonderes Augenmerk wird auf die Beteiligung der Getauften, das Leben aus dem Wort Gottes, Orientierung an den Lebens- und Sozialräumen sowie Dezentralität und Beheimatung gelegt. Die Charismen der Menschen sollen erkannt und Räume eröffnet werden, in denen sich diese Gaben zeigen und entfalten können.

Überschaubare Räume fördern Beteiligung und Engagement eher als große, anonyme Einheiten, so zeigte es kürzlich eine Studie. Um jene bewahren zu können, werden auch neue Leitungsmodelle besprochen und das Thema Kommunikation in den Blick genommen. In sogenannten „Werkstätten“ können Teams von Ehren- und Hauptamtlichen Kirchenentwicklungsprozesse miteinander diskutieren und Felder des gemeinsamen Lernens und Experimentierens erproben.

Auch zum Stichwort „Synodaler Weg“ bezog Katharina Abeln Stellung. Diesen hat die Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrsvollversammlung im März 2019 im LWH in Lingen für die katholische Kirche in Deutschland beschlossen. Ausgehend vom Missbrauchsskandal werden nun drängende Themen in folgenden vier Foren bearbeitet und debattiert: Macht und Gewaltenteilung/ Leben in gelingenden Beziehungen – Sexualität und Partnerschaft/ Priesterliche Lebensformen heute/ Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche.

Der Synodale Weg ist innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland, besonders auch innerhalb der Bischofskonferenz, nicht unumstritten. Wenngleich einige Bischöfe diesem Vorhaben kritisch gegenüberstehen, befürwortet aber die Mehrheit unter ihnen den Weg und sieht die Zeit für Veränderungen in der Kirche gekommen. In der anschließenden Diskussion im PNH wurde deutlich, dass es Zeit ist, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und festgefahrene Strukturen aufzubrechen – Pfarrer Stefan Jürgens aus Ahaus beschreibt es mit dem Wort „Ausgeheuchelt“! Glaubwürdige Antworten auf die Fragen und das Leben der Menschen heute müssen gefunden werden und den Beratungen auch Taten folgen.

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