veröffentlicht am 25. März 2024

Der 19. März ist der Gedenktag des hl. Josef. Traditionell findet um dieses Datum herum der Josefsempfang des KAB-Bezirks Osnabrück statt. Nachdem dieser jahrelang sonntags stattfand, wurde in diesem Jahr eine neue Form gewählt und so trafen sich Frauen und Männer der KAB am Dienstag, d. 19. März um 19:00 Uhr  im Forum im Dom. Seitens der Politik konnten Volker Bajus (MDL. Bündnis 90/Die Grünen) und Jonas Pohlmann (MDL. CDU) begrüßt werden.
In den Blick genommen wurde an diesem Abend die „prekäre Arbeit“, ausgehend von der  bundesweiten KAB-Fotoausstellung „Die unsichtbaren Kronen“, die wir zuvor auch schon im Hollager PNH gezeigt haben. Prekäre Arbeit – sie ist gekennzeichnet durch hohe Unsicherheit und Benachteiligung, niedrige Einkommen, befristete Verträge und mangelnden sozialen Schutz. Wer prekär arbeitet, hat nur begrenzte Rechte und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Oft leiden die betroffenen Menschen unter Gesundheitsrisiken und sind gefährdet, ihre Arbeitsfähigkeit zu verlieren. Prekäre Arbeit verhindert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und führt oft zur Altersarmut.

Die KAB-Ausstellung verleiht denjenigen ein Gesicht und eine Stimme, deren Arbeit für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung ist, deren Einsatz aber oft weder gesehen noch adäquat anerkannt wird. Diesen Menschen wird gleichsam eine „Unsichtbare Krone“ verliehen.  
So wurden einführend in den Abend zunächst die Arbeitssituationen von Beschäftigten im Niedriglohnbereich dargestellt (Kurierfahrer, Kassiererin, Call-Center-Agentin, Altenpflegerin, Reinigungskraft) und ihnen gleichzeitig symbolisch eine Krone verliehen als Dank dafür, dass sie unter prekären Bedingungen Arbeiten auf sich nehmen, die nicht nur unserer Bequemlichkeit dienen, sondern oft auch für das Funktionieren unseres Zusammenlebens absolut notwendig sind.

Nach einem ersten Austausch in kleinen Runden folgte dann im Plenum die politische Diskussion mit den Landtagsabgeordneten. Ein ganzes Spektrum an Themen wurde angesprochen: gerechter Lohn, bezahlbarer Wohnraum, Einkommenssteuerreform, Mindestlohn, Bürgerversicherung, bedingungsloses Grundeinkommen, soziale Sicherungssysteme.
Beide Politiker zeigten Zustimmung zu vielen Forderungen der KAB und sahen auch die Notwendigkeit, an prekären Arbeitsbedingungen etwas zu ändern. Parteiübergreifende Reformen seien notwendig; so wäre etwa eine soziale Absicherung für Kinder ein großer Fortschritt.
Als Themen, die die Landespolitik im Blick haben muss wurden Bildung und soziale Kompetenz und die Ehrenamtsarbeit genannt.
Es war ein guter Austausch mit Herrn Pohlmann und Herrn Bajus, der noch einmal deutlich gemacht hat, wie wichtig es ist, dass wir als KAB unseren Einsatz für menschenwürdige Arbeit immer wieder auch politisch ins Gespräch bringen.

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