veröffentlicht am 2. Mai 2022

Ungewöhnlich begann die „Haltestelle: Alte Kirche“ am Sonntag, d. 1. Mai, zu der wieder zahlreiche Glaubende aus unserer Pfarreiengemeinschaft gekommen waren. „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen…“ schallte es zu Beginn durch die Lautsprecher und stimmte auf das Thema des Abendgebetes ein: den freien Sonntag. Über diesen galt es zu reden, ist er doch längst nicht mehr selbstverständlich. Schleichend vollzieht sich ein Wandel in der Arbeitswelt. Manche Kräfte und Parteien wollen die „Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft“, in der es keinen Sonntag mehr geben wird und so stellte sich beim Gottesdienst die Frage, ob wir das so zulassen wollen oder inwiefern wir für den Erhalt des gemeinsamen freien Tages eintreten müssen. Dazu luden der Blick auf das Evangelium vom Ährenabreißen am Sabbat und die anschließende Auslegung ein. Nicht Profit, Gewinnmaximierung und eine konsumorientierte Gesellschaft sind oberste Maxime, sondern der Blick auf Zeiten, in denen der Mensch frei ist von Zeit- und Leistungsdruck und Zeiträume hat fürs Nachdenken, fürs Verarbeiten, fürs Vorausdenken, für Muße, Erholung und Begegnung. Alle Anliegen zum Erhalt des Sonntags, für eine wertschätzende Sicht auf Arbeitsplätze und die Sehnsucht nach Frieden wurden in den Fürbitten und dem Vaterunser aufgegriffen. Mit beschwingten Liedern klang das Abendgebet aus, bevor bei einem Getränk noch Zeit für Begegnung und Gespräche war.

Weitersagen: