veröffentlicht am 30. April 2022

In diesem Jahr konnten wir die Tradition, eine Messe zum 1. Mai an einem Ort der Arbeit zu feiern, wieder aufleben lassen. So fand die Vorabendmesse am 30. April im Steinbruch statt, zu der sich an die einhundert Gottesdienstbesucher- und besucherinnen eingefunden hatten.
Unter der Leitung von Pfarrer Horstmann und mit musikalischer Unterstützung haben wir all das, was unseren Alltag ausmacht, unser Leben und Arbeiten, unser Verhältnis zu den Mitmenschen, aber auch die Situationen auf der Erde mit allen Ungerechtigkeiten und allem Unfrieden vor Gott gebracht. In besonderer Weise ist dabei auf die Situation in der Arbeitswelt eingegangen worden. So hieß es etwa: „Wir beklagen, dass viele Christen und Gemeinden den Vorgängen in Politik und Wirtschaft zu wenig Aufmerksamkeit schenken und ihren prophetischen Auftrag zu wenig wahrnehmen. Wir bekennen, dass in unseren Gottesdiensten die Freuden und Leiden der arbeitenden Menschen viel zu wenig Platz finden. Wir beklagen, dass unser Einsatz für Solidarität und Gerechtigkeit in Arbeitswelt und Gesellschaft oft zu schwach ist.“ Gerade die Messe zum Tag der Arbeit lädt uns jedes Jahr neu zum Nachdenken ein und fordert uns auf, uns für gute Arbeit, Gerechtigkeit und Menschenwürde einzusetzen. KAB-Bezirkspräses Harald Niermann ging in seiner Predigt auf aktuelles Leid und Ungerechtigkeiten in der Welt, in Gesellschaft und Kirche ein und bezog sich dabei immer wieder die Aussage von Bischof Bode aus der Silvesterpredigt 2020: „Kein Stein wird auf dem anderen bleiben.“ Doch trotz oder gerade wegen all dieser Zerstörungen und vielfachen Verzweiflung verwies Diakon Niermann abschließend auf Jesus, der am Ufer steht und seinen Jüngern Zuversicht und Beistand schenkt – so wie es der Evangeliumstext beschrieben war. Mögen auch wir im 100. Jahr des Bestehens unserer Kirchengemeinde, wie zahlreiche Männer und Frauen vor uns, Halt finden bei Gott, an seinem Reich bauen und in Barmherzigkeit und Wohlwollen miteinander leben, geschwisterlich und solidarisch, vor allem mit den Armen und Schwachen.
Vielen Dank allen, die an der Vorbereitung beteiligt waren, Pfr. Horstmann und Diakon Niermann und vor allem auch Maria Hartelt, Barbara Reichelt, Kathrin Röttgers und Geha Sandmann für die Musik.

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